Emil Gelleri ist am 23.12.1944 in Kaposvár geboren. Bis 1956 hat er in Szentendre gewohnt. Anschließend kam er für 2 Jahre in ein Internat nach Wien und später auf das Gymnasium in Kastl bei Amberg. Sein Studium hat er in Aachen auf der RWTH mit Fachrichtung Physik fortgeführt. Seit 1970 arbeitete er bei Siemens in Erlangen und beschäftigte sich dort mit der Automatisierung von Kraftwerken. 2005 ging er in Rente und war dann oft in Budapest und am Balaton.
Seine Arbeit hat ihm viel Spaß gemacht, aufgrund seiner guten Kenntnisse hat er oft bei der Inbetriebnahme geholfen. So war er in fast allen europäischen Ländern, auch in Brasilien, Indonesien und den USA. Zuletzt war er 5 Jahre in Holland bei einer Prototyp Gasturbine mit Kohlevergasung beschäftigt.
Seine Hobbys waren: Angeln, Bergsteigen und Segeln. Er war öfter in Tirol im Zillertal und in Grän, wo er 1957 seine Mutter öfter besucht hat. Sein größter Angelerfolg war ein 5kg Wels. Nach Rentenbeginn hat er oft die Operette in Budapest besucht und war oft in Kenese in dem Ferienhaus.
Mit 17 Jahren hat er einen Vespa Motorroller gekauft und so das Reparieren gelernt. Das hat ihm bei den Hausarbeiten viel geholfen, weil er fast alles selber repariert hat. 1978 hat er ein Haus in Nürnberg gekauft, vorher wohnte er in Kastl.
1. EMIL GELLERI (Die Hauptperson dieses Berichts) wurde am 23. Dezember 1944, in Kaposvár (Ungarn), als Sohn von Dr. Emil Gelleri und Anna Gelleri (Rimler), geboren. Seine Lebensgeschichte lässt sich anhand des abrufbaren Fotobuches gut nachverfolgen.
Was ihm Spass gemacht hat:
Es gibt aber noch weitere Informationen, die dort nicht ausreichend erwähnt sind wie z.B. Hobbies (Computern, Ahnenforschung, Gartenarbeit, Handwerkern); Favorite music (Elvis); Favorite sports (Angeln, Segeln, Paddeln); Favorite restaurants (Ruszwurm, Demel, Szegedi Halászcsárda); Favorite food (Spanferkel, Schäufele, Perlhuhn); Ausflüge (Balaton, Pereque/Brasilien, Tirol).
Ende des Kommunismus
Ein besonderes politisches Ereignis in seinem Leben war das Ende des Kommunismus in Ostdeutschland und Ungarn. Ungarn hat sehr unter dem Diktat Russlands gelitten, die Bevölkerung war sehr unzufrieden. Es war ein richtiges Aufatmen als Ungarn frei geworden ist. Ich war gerade im Sommerurlaub als die DDR Bürger die ungarische Grenze Richtung Österreich passieren durften. Auch ich habe etliche Trabis gesehen, die glücklich nach Österreich fuhren und problemlos über die Grenze kamen. Es war für mich ein überragendes Gefühl, das zu sehen und zu verstehen was da passiert ist. So einfach kann man Menschen mit Frieden und Freiheit glücklich machen.
Später ist es den Menschen klar geworden, dass auch das kapitalistische System viele Fehler hat, aber dieses damalige Freiheitsgefühl war beeindruckend. Als Folge waren z.B. nach kurzer Zeit alle Gebrauchtwägen bei Nürnberg durch Ostdeutsche aufgekauft, weil man dort nur schwer und erst nach langer Wartezeit ein Auto bekam, das galt auch für Telefone.
Die Flucht aus Ungarn 1956
Am 4. Dezember 1956 sind wir zu dritt (meine Mutter, Sany, Balázs und ich) mit dem Zug nach Hegyeshalom gefahren. An der Grenzstation waren etliche Leute, aber keine Grenzkontrollen. Als ein belgischer Rotkreuz LKW vorbeikam, hat er uns auf der Ladefläche bis nach Nickelsdorf an die Grenzstation mitgenommen. Von dort hat meine Mutter unseren Verwandten Szöke Kálmán in Wien angerufen, der uns mit dem Auto abgeholt hat. Es war eine traumhafte Fahrt im warmen Auto bei Radiomusik, ich glaube zuvor war ich nie in einem PKW gesessen, es war ein himmlisches Gefühl. Die ersten Tage konnten wir bei ihnen bleiben.
Seine Leblingsorte:
Im Sommer unter dem Nussbaum im Garten, Schweizer Haus im Prater in Wien, Caffee Ruszwurm in der Burg in Budapest, Operettenhaus Budapest, Kenese, Pereque in Brasilien, Szegedi Halászcsárda in Budapest.
Fotos von Emil